Nachdem ich so viel Positives in der Buchbloggerszene über das Buch “Good Night Stories for Rebel Girls – 100 außergewöhnliche Frauen” gelesen habe, bin ich zur nächsten Buchhandlung gegangen, um mir das Buch einmal genauer anzuschauen. Es dauerte keine Minute und ich hatte mich Hals über Kopf in das Buch verliebt!
Hier werden 100 Frauen der unterschiedlichsten Zeitalter und Ethnien von unterschiedlichen Künstlerinnen porträtiert, mit einem kurzen Text auf der linken Seite und einer Abbildung auf der rechten Seite. Es werden Frauen aus ferner Vergangenheit aufgegriffen wie die Jingū, eine Kaiserin Japans, aber auch jüngere Heldinnen unserer Zeit wie Yusra Mardini, eine syrische Schwimmsportlerin, die 2016 mit der ersten Flüchtlingsmannschaft an den Olympischen Sommerspielen teilnahm.
Neben berühmten Frauen wie Amelia Earhart, Marie Curie und Virginia Woolf finden viele weitere Frauen Erwähnung, die ich zwar kannte, aber deren Leistungen ich spontan nicht ausreichend gewürdigt hätte: Julia Child, Coco Chanel, Maria Montessori, Nina Simone um hier nur ein paar zu nennen.
“Good Night Stories for Rebel Girls” hat viele Aspekte, die mir besonders gefallen. Ganz besonders hervorheben möchte ich die Anzahl an nicht-weißen Frauen in diesem Buch. Das Verhältnis zwischen weißen und nicht-weißen Frauen ist annähernd 50:50. Was daran so besonders ist? Es ermöglicht uns allen, uns auch die Errungenschaften nicht-weißer Frauen vor Augen zu führen und ihre Namen und Gesichter zu verinnerlichen. Dieser Punkt ist mir besonders im Bezug zu der jüngeren Generation wichtig, denn ich möchte in der Lage sein, Kindern zu jedem Zeitpunkt Namen und Errungenschaften von Frauen anderer Kulturkreise wie aus der Pistole geschossen auflisten zu können. Ich will nicht lange darüber nachdenken oder gar erst recherchieren müssen, um erst später Kindern solche Frauen zeigen zu können. Ich finde, es gehört zu unserer Verantwortung, in der Lage zu sein, Kindern ähnlich viele weibliche und männliche PionierInnen näher zu bringen, wenn wir eine aufgeklärte und mündige Gesellschaft anstreben.
Ich habe sofort einer Freundin von dem Buch vorgeschwärmt und ihr einige Bilder gezeigt. Wie es aussieht, werden sich demnächst zwei weitere junge Mädchen zu den Glücklichen zählen, dieses wunderbare Buch zu besitzen. Ferner meinte diese Freundin, dass einige geflüchtete Klientinnen, mit denen sie als Heilerziehungspädagogin arbeitet, sich auch darüber freuen könnten.
Ich habe mich gefragt, inwieweit dieses Buch auch für Jungs interessant sein könnte. Sollten wir dieses Buch auch Jungs schenken? Wären sie daran interessiert, obwohl keine männlichen Vorbilder darin zu finden sind? Was meint ihr dazu? Hat irgendjemand vielleicht schon Erfahrungen dazu?
Beim Lesen der porträtierten Frauen habe ich mich gefragt, welche ihrer Geschichten es in Filme geschaft haben. Ich rede nicht von Dokumentarfilmen wie bei Jane Goodall oder einen Auftritt in einer berühmten Serie wie Amelia Earhart in Star Trek: Voyager oder als Schauspielerin wie die US-amerikanische Astronautin und die erste schwarze Frau im All Mae C. Jemison in Star Trek: The Next Generation. Ich wollte herausfinden, ob Filme existieren, deren Schwerpunkt auf dem Leben einer der im Buch aufgelisteten Frauen liegt und dieses in einer erzählerischen Form wiedergibt.
Ich bin auf 10 Filme gekommen, die ins deutsche übersetzt wurden und wollte sie euch hier vorstellen, vielleicht auch als Anreiz, euch die Filme (wieder) anzuschauen.
Amelia Earhart – erste Frau, die den Atlantik überflog: Amelia (2009)
Coco Chanel – Modeschöpferin: Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (2009)
Elisabeth I. – Königin von England: Elizabeth (1998)
Frida Kahlo – mexikanische Malerin: Frida (2002)
Jane Austen – britische Schriftstellerin: Geliebte Jane (2007)
Joan Jett – US-amerikanische Rockmusikerin: The Runaways (2010)
Julia Child – US-amerikanische Köchin und Kochbuchautorin: Julie und Julia (2009)
Marie Curie – polnische Physikerin und Chemikerin und erste Nobelpreisträgerin: Marie Curie (2016)
Sophie Scholl – deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus: Sophie Scholl – Die letzten Tage (2005)
Virginia Woolf – britische Schriftstellerin und Verlegerin: The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit (2002)
Es gibt drei weitere Filme, die leider in deutscher Sprache nicht verfügbar sind, von denen ich mir wünsche, die würden doch bald auch in deutscher Sprache erscheinen.
Die Brontë-Schwestern – drei britische Schriftstellerinnen: To Walk Invisible (2016)
Mary Kom – indische Boxerin: Mary Kom (2014)
Maria Callas – Opernsängerin: Callas forever (2002)
Habt ihr ein historisches weibliches Vorbild, dass ihr gerne verfilmt sehen würdet? Vielleicht wurde in “Good Night Stories for Rebel Girls” ja bereits von ihr berichtet. Wenn nicht, brauchen wir ja vielleicht ein Teil 2 von “Good Night Stories for Rebel Girls” ;D Mir fehlt z.B. Simone de Beauvoir.